Gegenstrom­wärmetauscher vs. Kreuz­wärmetauscher

Wie orientiert man sich in rekuperativen Plattenwärmetauschern? Am 1. Januar 2018 trat die EU-Richtlinie EU 1253 in Kraft, mit der die Anforderung an den minimalen thermischen Wirkungsgrad für Plattenwärmetauscher auf 73% (zuvor 67%) erhöht wurde. Der SFP-Wert muss gleichzeitig einem Druckverlust von 340 Pa entsprechen. Dieser Wert ist auch strenger als 480 Pa in der vorherigen Norm EN13053 (2017).

Gegenstrom­wärmetauscher vs. Kreuz­wärmetauscher

Mit Kreuzwärmetauschern ist es sehr schwierig, diese Werte zu erreichen, insbesondere im Durchflussbereich von 1.000 – 4.000 m3/h. Die Verwendung von Gegenstromwärmetauschern kann dieses Problem leicht lösen.

Wenn wir den gleichen Lamellenabstand verwenden, kann der Gegenstromtauscher erheblich kleiner sein als der Kreuzwärmetauscher. Unter Berücksichtigung der Werte eines akzeptablen Druckverlusts bedeutet dies, dass wir für einen Kreuzwärmetauscher eine mindestens 800 mm lange Seite benötigen. Diese Lösung entspricht einem Volumenstrom von ca. 3.500 m3/h.

Gegenstromtauscher

Gegenstromtauscher


Der Gegenstromwärmetauscher hat zwei Zonen, in denen Wärme übertragen wird. Kreuzzone (dreieckige Teile), in der die Luft wie bei einem Kreuztauscher strömt, und Gegenstromzone (Teil mit Einbuchtungen), wo es um einen reinen Gegenstrom geht.

Gerade in der Gegenstromzone geschieht das Wunder der hohen Effizienz eines Gegenstromtauschers. Je länger die Gegenstromzone ist, desto mehr steigt der Wirkungsgrad. Die Form der Lamellen der Gegenstromzone soll die Wärmeaustauschfläche so weit wie möglich vergrößern, da dieser Teil des Wärmetauschers bis zu 70% zum Gesamtwirkungsgrad beiträgt. Gleichzeitig ist es ratsam, einen bestimmten Wert der Überlappung der Einbuchtungen zu verwenden, damit die Lamellen den Druckunterschieden besser standhalten können. Aufgabe der Kreuzzone ist es, möglichst schnell und mit möglichst geringem Druckverlust Luft in die Gegenstromzone zu bringen.

Wir bekommen oft die Frage, warum die Wärmeaustauschfläche auch in der Kreuzzone nicht durch Einbuchtungen vergrößert wird. Der Grund ist die hohe Luftgeschwindigkeit am Einlass zum Wärmetauscher und die niedrige am Auslass. Durch Hinzufügen von Einbuchtungen würde sich der Wirkungsgrad nur geringfügig ändern, im Gegensatz dazu würde der Druckverlust aufgrund hoher Geschwindigkeit und Turbulenzen stark ansteigen.

Es liegt also nahe, das Kreuzteil völlig glatt zu machen. Diese Lösung ist aber auch nicht ideal, da die Luft zu den Randteilen des Wärmetauschers geleitet werden muss und auch die Steifheit der Lamelle selbst spielt eine wichtige Rolle. Wenn es vollständig glatt ist, kann es sehr leicht zu hohen Druckunterschieden in diesem Teil des Wärmetauschers kommen, und das Einlassteil wird sich aufblasen und das Auslassteil schließt sich im Gegenteil zu. Das Ergebnis ist ein starker Anstieg des Druckverlusts. Das Bild mit Geschwindigkeitskonturen deutet es an.

Gegenstromtauscher

Vorteile und Hauptanwendungs­bereich von Gegenstromtauschern


Der Gegenstromtauscher hat keine Konkurrenz für den Einsatz in WRG-Anlagen mit Volumenstrom bis 5.000 m3/h, er kann auch sehr gut bei Volumenstrom bis 10.000 m3/h eingesetzt werden.

Vorteile des Gegenstromtauschers

  • Hoher Wirkungsgrad bis zu 92%

  • Kompakte Abmessungen und die daraus resultierende kleinere und billigere WRG-Einheit

  • 1,5- mal kleiner als ein vergleichbarer Kreuzwärmetauscher

  • Große Auswahl (Aluminium, Kunststoff)

Vorteile und Anwendungsbereich von Kreuzwärmetauschern


Die Hauptanwendungsbereiche von Kreuzwärmetauschern sind Anwendungen bei Volumenstrom über 10.000 m3/h.

Vorteile eines Kreuzwärmetauschers

  • Einfachere Installation, insbesondere in große WRG-Einheiten

  • Niedrigerer Preis des Wärmetauschers

  • Einfachere Lösung für Zuluft und Abluft

Vorteile und Anwendungsbereich von Kreuzwärmetauschern

Welchen Wärmetauschertyp soll man wählen?


Die Zukunft liegt unserer Meinung nach im Gegenstromwärmetauscher, insbesondere im Einsatz in WRG-Geräten mit einem Volumenstrom von bis zu 5000 m3 / h.

Effizienz wird aufgrund steigender Energiepreise ein zunehmend wichtiger Parameter. Dank höherem Wirkungsgrad und größeren Einsparungen der Wärmeenergie sind wir auch umweltfreundlicher.

Im Laufe der Zeit haben sich die früheren Nachteile von Gegenstromwärmetauschern, wie z. B. ihre Kosten, aufgrund der Optimierung der Produktionsprozesse verringert. Auch für höhere Volumenströme kann der Gegenstromtauscher mit der sogenannten COMBI-Lösung eingesetzt werden.

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